News / Riesensauerei beim Forum Waffenrecht ?

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Im Waffen Online Forum wurde am 29.08.2007 ein Thread ins Netz gestellt, der besagt das die Spitze des Forum Waffenrecht wohl in eine ziemlich eklige Geschichte verstrickt ist. Herr Joachim Streitberger, Sprecher des FWR, ist laut Handelregisterauszug Geschäftsführer der Firma FS Consulting International GmbH.
Die Firma FS Consulting International GmbH, gleich Postanschrift wie das FWR (Landvogtei 1-3 Emmendingen), hat als Unternehmensziel „Beratung und Entwicklung von Sicherungssystemen gegen den unbefugten Gebrauch von Schusswaffen".
Der FWR hat die Aufgabe Sportschützen gegenüber der Politik zu vertreten. Also, wenn möglich, die immer stärker werdende Drangsalierung durch unsere Volksvertreter zu verhindern. Aktuell ist es so, dass das Wafferecht wieder einmal geändert werden soll und zwar in Bezug auf das Erbrecht. Die Politik will durchsetzen, dass ererbte Waffen von den Erben nur behalten werden dürfen, wenn sie Schussunfähig gemacht werden. Eine Methode dazu währe die Waffe mit einem Sicherungssystem zu sichern. Unumstrittene Tatsache ist, dass es bisher keinen Fall gegeben hat, bei dem eine ererbte Waffe bei einer Straftat eingesetzt oder auch nur irgendwie auffällig wurde. Machen wir uns nichts vor – heute sind es die Erbwaffen – morgen wird von den Sportschützen verlangt, dass sie neben Ausbildung und B-Schrank  ihre Waffe noch durch ein Sicherungssystem sichern müssen.
Wenn nun der Vorsitzende Hans-Herbert Keusgen und der Sprecher  Joachim Streitberger des FWR, die eigentlich dafür bezahlt werden Lobbyarbeit für Sportschützen zu leisten, gleichzeitig Gesellschafter einer Firma sind die Produkte entwickelt und vertreibt die sie eigentlich bekämpfen sollen – böse ist wer schlimmes darüber denkt!!
Der Chefredakteur Sasha Numßen von der Schützenzeitschrift „Visier" hat folgende Anfrage an Herrn Kreusgen und Streitberger gerichtet:

Als Waffenzeitschrift können wir öffentliche Diskussionen nicht ignorieren und haben dem FWR-Vorsitzenden Hans Herbert Keusgen und dem FWR-Sprecher Joachim Streitberger einen entsprechenden Fragenkatalog zu den Vorwürfen zugemailt und gefaxt. Hans Herbert Keusgen hat sich daraufhin sofort aus Italien gemeldet und wird bis Montagvormittag Stellung beziehen. Auf die Frage hin, was mit Herrn Streitberger Stellungnahme sei, antwortete Keusgen: "Er werde eine Stellungnahme auch für Herrn Streitberger abgeben."
In unserem Fragenkatalog an die beiden FWR-Herren wollen wir wissen, ob da nicht ein Interessenkonflikt besteht, ob es geschäftliche Beziehungen mit Armatix gibt, ob so gute Beziehungen auch mit Herstellern von Alternativsystemen bestehen und ob Sie bei Ihrer Lobbyarbeit aktiv Gegenargumente gegen das Sperrsystem eingebracht oder es im Umkehrschluß gegen die Interessen Ihrer Fördermitglieder sogar noch politisch vorangetrieben haben?
Am Montagvormittag soll die Stellungnahme von Hans Herbert Keusgen kommen — also bitte dann wieder auf www.visier.de schauen.


und folgende Stellungname von Herrn Keusgen erhalten:

Hans-Herbert Keusgen

Herrn Sascha Numßen
Chefredakteur VIESIER

Der Eile wegen per Email 03. September 2007

Sehr geehrter Herr Numßen,

ich bedaure erst heute auf Ihre Anfrage vom 29. August reagieren zu können. Wie ich Sie bereits
telefonisch informierte, befand ich mich bis gestern in Italien wo es um die Vorbereitung des Anfang
Oktober unter der Regie des World Forum on the Future of Sport Shooting stattfindenden Workshop
zu den weltweit immer akuter werdenden Fragen der Belastung von Schießstätten durch Lärm, Blei
und sonstigen Schadstoffen etc. geht, an dem von deutscher Seite u. a. der Deutsche Schützenbund
sowie der BDS mit Fachvorträgen vertreten sein wird.

Nun aber zum eigentlichen Thema Ihrer Anfrage:

Wer die Entwicklung des deutschen Waffenrechtes über die letzten 15 Jahre mit verfolgt hat,
und bei Visier war das mit Sicherheit so, dem muss noch in Erinnerung sein, das wir in allen
bisherigen Legislaturperioden, d. h. also mit allen Regierungen innerhalb dieses Zeitraumes, um den
Erhalt des Erbenprivilegs gestritten haben; und zwar mit Erfolg bis zur vorletzten roUgrünen
Regierung. Die verantwortlichen Politiker der vorletzten Regierung, und hier war es in der Hauptsache
der damalige Innenminister Otto Schily persönlich, hingegen hat den Erhalt des Erbenprivilegs trotz
aller von uns unternommenen Bemühungen und Aktionen kategorisch abgelehnt.

Die Vorstandsmitglieder des FWR, die an den damaligen, oft heftigen Diskussionen teilgenommen
haben und auch heute noch dem FWR-Vorstand angehören, werden dies bestätigen.

Als abzusehen war, dass wir unsere Vorstellung der Unantastbarkeit des über Jahrzehnte geltenden
Erbrechts nicht durchsetzen konnten, haben wir um einen Kompromiss gerungen und letztendlich, und
zwar auch wiederum nach einigen schwierigen Verhandlungsrunden, durchsetzen können, dass das
Erbenprivileg uns doch erhalten bleibt, wenn innerhalb eines Zeitraumes von 5 Jahren seitens der
Industrie ein entsprechendes Sicherungssystem zur Verfügung gestellt wird.

Basierend auf diesem Kompromiss hat der Gesetzgeber im Rahmen der Waffenrechtsnovelle 2002
den Beschluss gefasst, der in der BR-Drucksache 355/02 Ziff. 4 nachzulesen und auch Ihnen
sicherlich bekannt ist.

Ich persönlich habe schon damals und bis zum heutigen Tag uneingeschränkt die Meinung
vertreten und dies auch gegenüber den verantwortlichen Stellen und Personen
unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass ich die Einschränkung des bisherigen
Erbenprivilegs, höflich ausgedrückt, für unsinnig halte, da ich in ihr aufgrund der in all den
Jahren gemachten Erfahrungen nicht den geringsten Gewinn für die innere Sicherheit unseres
Landes sehe. Dies ist eine Tatsache und dazu stehe ich auch heute noch. Ich hoffe Ihre
diesbezügliche Frage damit klar beantwortet zu haben.

Tatsache ist allerdings auch, dass ich, nachdem das Waffenrechtsneuregelungsgesetz in Kraft
getreten war, von den maßgeblichen Politikern der damaligen Regierung aber auch von hochrangigen
Vertretern der Opposition gebeten worden bin, mich des Themas der Waffensicherungssysteme
anzunehmen. So wurde ich tatsächlich u. a. vom damaligen Staatssekretär Fritz Rudolf Körper auf das
mir dahin völlig unbekannte Unternehmen Simon-Voss aufmerksam gemacht, der Muttergesellschaft
der heutigen Armatix. Tatsache ist, dass bereits erhebliche Zeit zuvor das erste Sicherungssystem
eines deutschen Waffenherstellers, auf ausdrücklichen Wunsch der Politik und mit Wissen des
Entwicklers von mir in Berlin vorgestellt wurde.

In der Folgezeit wurde ich von einer ganzen Reihe von Firmen, sowohl aus dem Inland als auch aus
dem Ausland, größtenteils auf Empfehlung deutscher Behörden, u. a. des BKA, kontaktiert und
besucht, denen ich ebenfalls zur Verfügung gestanden habe. Stellvertretend möchte ich hier nur Herrn
Hickert von ProSafeArms sowie das amerikanische Unternehmen Omega Safety Systems erwähnen.
Deren damals schon fertig entwickeltes und bereits am amerikanischen Markt befindliches System
entsprach ziemlich dem Blaser System und deshalb habe ich Omega damals mit Blaser in Verbindung
gebracht.

Ihre Frage, ob ich mich nur um Armatix gekümmert habe, kann ich also guten Gewissens verneinen,
habe aber aufgrund meiner "industriellen" Herkunft Rückgrat genug zu bekennen, dass ich einem
deutschen Unternehmen immer den Vorzug geben würde. Richtig ist aber, dass aufgrund der Vielzahl
der laufenden Gespräche um die Sicherungssysteme, insbesondere auf internationaler Ebene,
dessen Entwicklung in den Geschäftszweck der FSCI aufgenommen wurde.

Nun zur Frage hinsichtlich der Firma FSCI. Sowohl von deutschen als auch von internationalen
Firmen und Geschäftsfreunden werde ich häufig angesprochen mit der Bitte um Unterstützung in den
unterschiedlichsten Gebieten und mit sehr unterschiedlichen AufgabensteIlungen. Es liegt auf der
Hand, dass diese Tätigkeit sehr oft sowohl den Bestimmungen des Waffenrechts und insbesondere
auch des Aussenwirtschaftsgesetzes (AWG) unterliegen. Einzig und allein aus diesem Grunde wurde
die GmbH gegründet. Ich bin Gesellschafter dieser GmbH und aus Gründen in meinem persönlichen
Umfeld hält Herr Streitberger auf meinen Wunsch hin treuhänderisch die restlichen Anteile am
Stammkapital und ist auch formell Geschäftsführer.

Was mich persönlich äußerst betroffen macht, sind die beleidigenden und verleumderischen
Unterstellungen, die im Internet erhoben werden. Seitens eines Vertreters des Forum Waffenrecht
wurde seit seinem Bestehen in keinem Gespräch mit dem BMI und den politischen Parteien etwas
anderes vertreten als die im FWR abgestimmte Linie. Im Übrigen habe ich während all der Jahre
meines Engagements für das FWR noch nie auch nur einen Cent geltend gemacht und bei den
Reisekosten selbst auf den steuerlich zulässigen und in der Geschäftsordnung festgeschriebenen
Tagessatz verzichtet.

Weiter gibt es inzwishen auch eine Stellungname von Visier Chefredakteur Sascha Numsen:

4. September 2007


Meine Meinung:

 
Nach den Äußerungen der FWR-Frontmänner stehe ich in einer Nebelwand aus gegenseitigen Schuldzuweisungen. Fragen über Fragen: Darf ausgerechnet der Vorsitzende des Forum Waffenrecht (FWR) eine Beratertätigkeit aufnehmen, die den Interessen der durch ihn vertretenen legalen Waffenbesitzer so entgegensteht? Ich meine nein. Hans Herbert Keusgen hätte sich mit aller Gewalt und vor allem viel früher (1999) gegen das Sperrsystem einbringen sollen — zumal die Kriminalstatistiken zeigen, daß Erbwaffen nicht deliktrelevant sind. Wer etwas gegen Waffensperrsysteme hat, sollte niemanden darüber beraten — sondern eben abraten. Oder ist das nur der erste Schritt hin zur “Smart Gun” mit den Dollar-Zeichen in den Augen der Beteiligten und der Wegbereiter? Und da gibt es ja noch den anderen, einen wortgewaltigen Rechtsanwalt, der urplötzlich vom großen FWR-Sprecher zum FWR-Schweiger verfällt — bis auf ein paar pikante telefonische Äußerungen über seinen Kompagnon, wie immer natürlich “off records”.
Über Mutmaßungen, daß die Führungskräfte des Forum Waffenrecht die eigene Klientel für ein Beraterhonorar hintergangen haben, braucht sich nun niemand zu wundern. Doch ob an den Vorruheständler Hans Herbert Keusgen wirklich Geld geflossen ist oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle. Denn der politische Schaden für das Forum Waffenrecht ist in jedem Fall verheerend. Die Welle der Empörung, die die FWR-Führung überrollt, zeigt ganz klar: Das Vertrauen vieler Mitglieder wurde durch diesen offenkundigen Interessenskonflikt zerstört! Kaum jemand glaubt noch an eine uneigennützige Vertretung in Sachen Erbenprivileg.  Erst wenn das FWR von diesem Geschmäckle schnellstmöglich rein gewaschen worden ist, muß es mit neuer Front zur Speerspitze aller Legalwaffenbesitzer werden. Eine Speerspitze, die nicht nur zahnlos die Pfründe des DJV (bloß nicht das Bundesjagdgesetz antasten) und des DSB (ja nicht die Millionen der Bundessportförderung aufs Spiel setzen) verteidigt, sondern knallhart für Schützen, Jäger und Sammler jedweder Couleur und frei vom Verbandsgröße und -gehorsam eintritt. Ich jedenfalls unterstütze mit meinem Mitgliedsbeitrag das FWR weiter!

Sascha Numßen
VISIER-Chefredakteur

Meine persönliche Meinung ist, dass nach diesen Enthüllungen wohl der FWR und damit ein wichtiges Sprachrohr für die Sportschützen tot ist. Welcher Sportschütze ist wohl bereit Lobbyarbeit gegen seine Interessen auch noch mit seinen Beiträgen zu finanzieren. Es ist schwer vorstellbar, dass der Restvorstand des FWR von diesen Verfilzungen nichts mitbekommen hat. Viele Sportschützen fühlen sich mit Recht verraten und verkauft. Wer mehr zu diesem Thema erfahren möchte oder die weitere Entwicklung verfolgen möchte folge dem Link Thread oder entsprechenden Artikeln im Visier oder anderen Schießsportzeitungen.

Vielleicht noch zur Verdeutlichung:
Allein in Deutschland rechnet man mit ca. 3 Mil. Erbwaffen und ca. 6 Mil. registrierte Sportwaffen mal ca. 100,- € für eine Sperre - was interessiert mich da meine meine Einstellung und mein Geschwätz von gestern.
Maulschloss
Eingangs befinden sich einige hilfreiche Links.

Als Idee nicht schlecht oder?!
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Eine Sperre zu Verhinderung schwachsinniger Ideen und Aussprüche würde nicht nur manchem Politiker gut zu Gesicht stehen.






Euer Webmaster Volker Ehrchen
 

 

Nachtrag: Erklärung zur Vorstandssitzung vom 06.09.2007 des Forum Waffenrecht

Im Auftrag des Vorstandes des Forum Waffenrecht stelle ich nachfolgende Erklärung des Vorstands des FWR ein:

Erklärung des Vorstandes des Forum Waffenrecht


Der Vorstand des Forum Waffenrecht hat in der Vorstandssitzung vom 06.09.2007 – unter Beteiligung eines Vertreters des Deutschen Schützenbundes – die im Internet kursierenden Vorwürfe um das 2004 gegründete Unternehmen des Vorsitzenden H. H. Keusgen eingehend beraten.

Der Vorsitzende hat ausführlich die Hintergründe dieses Unternehmens dargestellt und für die Vorstandschaft überzeugend ausgeführt, dass der im Internet diskutierte Zusammenhang mit wirtschaftlichen Unternehmungen, bzw. mit Entwicklungen von Sicherungssystemen nicht existiert. Der Vorsitzende hat in diesem Zusammenhang sein Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht, dass er die Gründung der Firma nicht dem Vorstand zur Kenntnis brachte, ein Sachverhalt, den der Vorstand ausdrücklich missbilligte.

Nach Würdigung der Ausführungen des Vorsitzenden und im Hinblick auf die bisherige erfolgreiche Arbeit spricht der Vorstand und der Vertreter des deutschen Schützenbund dem Vorsitzenden einstimmig sein Vertrauen aus.

Nach eingehenden Diskussionen – insbesondere zum Vorwurf der „Geheimdiplomatie“ - kam der Vorstand zur Auffassung, dass eines der Probleme des FWR der Spagat zwischen den klaren Notwendigkeiten der Lobbyingtätigkeit einerseits und der Einbeziehung und Betreuung der Förderkreismitglieder andererseits darstellt.

Der Vorstand wird deshalb für die nächste Mitgliederversammlung Vorschläge für neue Strukturen erarbeiten, bei denen einerseits die – ursprüngliche - Aufgabenstellung des FWR, Plattform der Verbände zu sein, in der bewährten Form erhalten bleibt, anderseits der Förderkreis eigenständig in die öffentliche Diskussion um das Waffenrecht einbezogen werden kann.

Dieser Beschluss wurde vom Vorstand einstimmig gefasst.

Unterschriften in der Reihenfolge der Unterzeichnung:

gez. Friedrich Gepperth (BDS)
gez. Hermann Thieme (DSU)
gez. Klaus Gotzen (JSM)
gez. Wolfgang Fuchs (VDB)
gez. Goddert v. Wülfing (DJV)

gez. Jürgen Kohlheim für den DSB

soweit die Erklärung,
Joachim Streitberger
Sprecher FWR e.V

Ich verkneife mir dazu jeden Kommentar (Jürgen Kohlheim für den DSB )aber warum habe ich blos immer den Spruch mit der Krähe im Kopf?